ALS WÄR'S DAS LETZTE JAHR DER ALTEN ERDE
PERSEKTIVE LEBEN
(c) Stefan Weinert, Juli 2022
ALS WÄR'S DAS LETZTE JAHR DER ALTEN ERDE
Schon winkt das Bier, – das Bier im kühlen Krug;
Doch trinkt noch nicht! Erst sing' ich euch ein Lied!
Das Lied der alten Erde, die sagt: es ist genug!
Grell hämisch lachend klingst! Denn der Kummer naht,
Gesang bleibt im Halse stecken und erstirbt,
die Erde ist ein Todeskandidat.
Hell wie Kirchenglocken klingen - Glas an Glas.
Der Mensch, er wird sich niemals bessern.
Doch immer gibt's den gold'nen Wein im Fass.
Die Trommeln schlagen und die Becher leeren,
Das sind zwei Dinge, die zusammenpassen,
nebenan verdorren Land und Seen auf Erden.
Die Währung uns'res Lebens ist nicht Geld,
das Firmament, es bleibt nicht ewig blau.
Auf alten brüch'gen Säulen steht die Welt.
Die Menschen leer'n den Becher bis zum Grund,
im Mondschein über eignen Gräbern,
bis der Klang der Gläser auf ewig ist verstummt.